Klein und Fein... hübsche Unterflur Mediaportal HTPC Realisierung (1 Viewer)

fransko

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October 6, 2013
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Hallo HTPC-Freunde,

der Wunsch nach einem eigenem HTPC System ist schon so alt wie die DVD Sammlung im Wohnzimmer-Regal.

Durch meinen Job auf einem Kreuzfahrtschiff musste sich aber alle Projekte diesbezüglich hinten anstellen. Im Oktober 2010 war es dann endlich so weit. Mit der neuen Wohnung an Land konnte es nun endlich an die Realisierung gehen.

Wer hätte es gedacht aber eine Küchensitzbank aus dem eher Niedrigpreis Segment des Möbelhändlers Sconto dient als Grundgerüst des ganzen Systems.
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Ich war damals auf der suche nach einer TV-Bank passend zum nahe stehenden Esstisch und sehr Happy als ich eher zufällig über die Bank gestolpert bin.

Seit dem leistet sie treue Dienste und der Umstand das handelsübliche Ikea Kisten als Einschubelemente dienen können geben ihr eine besondere Note. Die Einschubelemente vereinfachen dazu gewisse HTPC Bauteile, dazu aber später mehr.
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Im Anschluss dazu sicherlich eine der elementarsten Auswahl, die Wahl des HTPC-Gehäuses. Und auch hier ein Glücksgriff. Beim nächtlichen evaluieren kam die Idee das Gehäuse "Unterflur" zu montieren. Und mit dem SilverStone Milo ML02 ist der berühmte Nagel auf den Kopf getroffen. Zwei Feste Winkel auf der rechten Seite und ein größer drehbarer auf der linken Seite geben dem System den nötigen Halt. Durch wegdrehen des linken Winkels lässt sich das System mit zwei Handgriffen öffnen.
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Der Gehäusedeckel entfällt was eine optimale Belüftung erlaubt und zugleich ein überstehendes Kabel verzeiht. Die Front USB Anschlüsse sowie das BlueRay Laufwerk sind optimal zugänglich. Durch kurzes vorziehen der TV-Bank sind arbeiten am Back Panel keine Nerven aufreibende Sache mehr.

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Als Hardware kam in der Ausgangskonfiguration folgende Bauteile zum Einsatz:
- Mini-ITX Mainboard ASUS AT5IONT-I 2x 1,8 GHz CPU Passiv gekühlt (149,99 €)
- 4 GB RAM Corsair ValueSelect SO-DIMM PC3-10667S CL9 (75,26 €)
- 2 TB HDD Western Digital Caviar GreenPower 2TB SATA II (94,89 €)
- Sony NEC Optiarc BD-5730S Slimline Blu-Ray (143,00 €)

Zusammen mit den ca. 230 € für das Gehäuse beliefen sich also die Anfangsinvestitionen auf rund 700 €. Ein einfacher 802.11g WLAN Stick stellt die Verbindung zur Außenwelt (Linksys Router) her.

Zugegeben, auch ich hab mich der Wunschvorstellung hingegeben gute Performance trotz Passive Kühlung zu erhalten. Lief das geräuschneutrale System anfangs ohne Probleme, ändert dies sich als ich meine Vorliebe für hochauflösende Konzertmitschnitte via Youtube entdeckte. 10 - 15 Min und klack, Rechner aus. Aus der Vermutung wurde schnell Sicherheit, Temperaturschutz Abschaltung. Es half alles nix, ein leise drehender 45 mm Lüfter wurde mittels Schrauben in den nicht dafür vorgesehenen Kühlkörper geschraubt.

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An der Diskussion AT5ION-T und keine Lüftersteuerung möchte ich mich jetzt nicht beteiligen, aber viele haben recht, unverständlich.
Und auch die Arbeitsspeicher Problematik des Mainboards hat mich mehr als eine Nacht beschäftigt. Ein anderer Speicher Riegel und ein BIOS Update waren nötig.
Mittlerweile hat das Bundle gute drei Jahre Dienst geleistet und ich erwische mich beim evaluieren eines neuen Mini-ITX "Motors". Ausgang aktuell offen.

Gewechselt hat derweil aber die Festplatten-Konfiguration. Im Privat-Notebook zog vor ca. 12 Monaten SSD Technik ein. Wow, schon lange nicht mehr so ein Performance Boost bei gleichzeitiger Geräuschminimierung erlebt.
Diesen Sprung wollte ich auch in der HTPC Welt erleben. Kam im Notebook noch ein 1 zu 1 Tausch zum Zuge, habe ich mir beim HTPC ein Kunstgriff erlaubt.
So verblieb die Samsung 2 TB HDD als treuer Datenspeicher im Gehäuse. Hinzu kam eine schlanke 128 GB Samsung SSD fürs OS und zugehörige Programme.
Meine positiven Eindrücke wurden erneut bestätigt und ich bin sehr zufrieden mit der Anordnung. Der Anschluss gestaltete sich aber etwas schwieriger als Gedacht. Bei der Planung hatte ich leider etwas das BlueRay Laufwerk außer Acht gelassen. Beim ersten Einbauversuch dann das Erwachen. Beide SATA Anschlüsse belegt. So musste die HDD über den rückwärtigen eSATA Anschluss durchgeschleust werden. Dank heutiger Adaptervielfalt zum Glück kein Problem.

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Auch durchgeschleift werden musste die Empfänger für Maus und Tastatur. Die Funkversorgung von der Couch bis zum Back Panel war unbefriedigend. Abermals konnte das SilverStone Gehäuse seine stärken Ausspielen. Ein Stück doppelseitigen Klebeband und ein paar Tesafilm Streifen später war ein einfacher USB 2.0 Verteiler Unterflur montiert. Saubere und robuste Lösung.

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Als Ausgabemedien dienen eine Samsung LED 40" TV (UE40D6500) sowie ein Magnat Interior Cinema 2.1 System. Unendliches geliebtes Feature des Samsung Screens: Es merkt sich bei Stromunterbrechung den Ausgangszustand. Da der Rechner auch als Fileserver fürs Notebook dient war gewünscht beim Verlassen des Raumes das System stromlos zu schalten, bei gleichzeitigem Weiterbetrieb des HTPCs.

Zwei Fernbedienungen, 4 Funkdosen und einem Mediamarkt Besuch später war alles realisiert. Und so wird der TV bequem beim verlassen des Zimmer bzw. von der Schlafecke aus de- oder aktiviert. Kleiner Wehmutstropfen, Magnat kennt diese Eigenschaft nicht. Entzieht man den Boxen den Strom ist beim wiedereinschalten ein Griff zur mitgelieferten Fernbedienung nötig. Eine Klebeposition auf der Rückseite des LED TVs stellte sich als funktionellste und optisch sauberste Lösung heraus.

Die klobige Samsung Fernbedienung konnte somit zugleich im Karton verbleiben.

Um den optisch angenehmen Eindruck zu wahren kommen auch die bereits zuvor angesprochenen Ikea Boxen wieder zum Zug. Box 1 nimmt hier das gesamte Strom-Management auf, inklusive Netzteil des HTPC. Durch den offenen Klappboden eine Anregung die ich gerne weiterempfehle. Box 2 schluckt derweil Zubehör-Kabel, 3D Brillen, externe Festplatten und was sonst so im HTPC Alltag anfällt. Tut zwar nix zu Sache, aber Box 3 kann super als Inkognito Weinlager genutzt werden. Soll dem gemütlichen HTPC Abend ja auch sehr zuträglich sein.

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TV Empfang ist via abgesetzten DVBT Empfänger über den Fernseh-Tuner möglich. Dem System hatte ich zwar damals noch eine Hauppauge WinTV-HVR-3300 gegönnt, da ich aber so gut wie kein TV schaue war die TV Tuner Lösung die unkonventionellste.

Als Eingabemedien dienen eine handelsübliche Microsoft Funkmaus sowie eine Trust Thinity Tastatur mit Touchpad. Letztere besitzt zwar sicher nicht die beste Ergonomie, hält dafür aber gefühlte Jahrzehnte und sieht gut aus.

Das private Filmarchiv schlummert derweil auf einer externen 1,5 TB Toschiba HDD. Da ich oft unterwegs bin stellt diese Variante die für mich Praktikabelste da. Und dank der super ausgeführten Beschreibung von Lehmden zum Perfekten Weg zur Moving Pictures Datenbank ist die Pflege ein Kinderspiel.

Alles im allen kann ich nur jedem in unserer heutigen Zeit zum HTPC raten. Die TV Geräte mögen in den letzten Jahren mit großen Meilenschritten aufgeholt haben. Die Rechenleistung ist teilweise beachtlich, Erweiterungen durch App's quasi Standart. Doch stößt das ganze immer noch schnell an seine Grenze. Und wenn es nur darum geht Urlaubsbilder von der SD Karte kurz zwischen zu speichern oder zu bearbeiten.

Langfristig gilt es nun nach der Filmdatenbank auch die ablegte Musiksammlung besser zu integrieren und sich tiefer mit Mediaportal und seinen tollen Funktionen auseinander zu setzen. Hardwareseitig besteht der Wunsch nach etwas mehr Rechen Performance (Wechsel Mainboard Bundle) sowie schneller Kommunikation zwischen HTPC und Notebook (Wechsel WLAN Router und WLAN Stick).

Euch allen noch einen gemütlichen Mittwochabend und weiterhin frohes basteln für digitale Wohnzimmer ;o)
 

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Iwen

Portal Pro
August 14, 2007
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Gefällt mir sehr gut. Vielleicht nicht die "professionellste" Lösung (Kabel Wirrwar im HTPC, Stromkabel in der Box, Deckel des Gehäuses weggelassen, ...), aber alles sehr praktisch und zweckmäßig eingesetzt. Das Gesamtbild siehr sehr sauber und lässig aus. Gute Ideen, toll umgesetzt und alles sehr schön beschrieben und bebildert. Hat Spaß gemacht zu lesen :) .
 

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