Hi.
Heute möchte ich euch einen weiteren Schritt hin zu meiner neuen Infrastruktur mit möglichst wenig Stromverbrauch bei möglichst genug Leistung und super Preis- Leistungsverhältnis vorstellen. Der erste Schritt war der einzig verbleibende "Monster PC" auf Haswell i5 Basis, den ich, wie hier nachzulesen, ja in einer Schublade versteckt habe. Daran kann man schon erkennen, das ich ein Faible für untypische PC Gehäuse habe. Das Projekt hier setzt da noch eins drauf. Doch dazu gleich mehr. Mittelfristig wird das Schubladen- System der einzige Windows PC werden. Aktuell ist der MP Klient im Schlafzimmer (eine "alte Ronte", ein AMD Duron 140) ebenfalls noch mit Windows unterwegs. Dieses System wird aber bald durch etwas extrem Sparsames ersetzt werden. Bis vor ein paar Tagen beherbergte der Schlafzimmer PC "nebenbei" auch die Festplatten, auf denen meine Spielfilme untergebracht sind.
Diese habe ich inzwischen in ein besseres Gehäuse, das nach dem Auflösen meines Arbeits- PC übrig war, eingebaut. Damit die Platten ansprechbar sind, wenn sie gebraucht werden, habe ich mein altes aber trotzdem sparsames Celeron 847 Board dazu gebaut. Hier habe ich angefangen mit Linux zu experimentieren und bin sehr schnell bei OpenMediaVault (kurz OMV) hängen geblieben. Das, was FreeNAS versucht, aber nie zustande gebracht hat, ist in OMV prima gelungen. Komplett "Headless" (ohne Monitor oder Tastatur) zu verwalten durch eine Web- Oberfläche die von jedem beliebigen PC der einen Browser ausführen kann genutzt werden kann. Und so leicht zu verstehen, das man auch als Nicht- Linux User damit spielend klar kommt. Ganz wichtig, im Gegensatz zu FreeNAS wird Standby, Wake on LAN und sogar Wake aus S5 voll unterstützt. Man kann also ganz ohne zu Basteln das NAS schlafen legen und es trotzdem jederzeit per WOL aufwecken. In gut 10 Sekunden hat mein System aus dem S5 gebootet, damit kann ich locker leben.
Da ich Anfang des Jahres auch einen Ersatz für meinen über 20 Jahre alten AVR bekommen habe und dieser einen Netzwerk- Anschluss hat, musste unbedingt ein DLNA Server für meine umfangreiche Musik-Sammlung her. Klar könnte das jedes der anderen Systeme "nebenher" mit erledigen, doch das widerspricht dem mir selbst auferlegten Stromspar- Diktat. Naheliegend ist nun, dafür die FritzBox zu verwenden, Schließlich hat sie einen DLNA Server integriert und auch einen USB Anschluss für eine externe Festplatte. Habe ich natürlich auch als erstes versucht. Doch dank der "Genialität" der AVM Entwickler sind die Daten dann nicht mehr auf "herkömmlichem" Weg verwendbar. Und nur auf UPnP wollte ich mich dann doch nicht verlassen müssen.
Also muss dafür etwas Eigenständiges her... Eine ideale Beschäftigung für einen Raspberry Pi, dachte ich mir. Nach einiger Recherche im Netz ist es dann aber doch kein Raspberry Pi geworden, sondern etwas für diesen Zweck (Mini- NAS und Musik Streaming Server) viel besser geeignetes... Neben dem "Urvater" aller Mini- Computer dem Raspberry Pi gibt es viele Derivate und Nachahmer. Meist sind diese aber doch deutlich teurer als das Original. In aller Regel haben sie zwar mehr Leistung, liegen aber in Preisregionen, in denen man schon eine billiges Celeron Board mit CPU bekommen kann. Eine rühmliche Ausnahme stellt der Banana Pi dar. Preislich liegt er gleichauf mit dem Raspberry Pi2 (38€) hat aber "nur" einen, allerdings höher getakteten, Dual Core Prozessor statt dem Quad- Core des RPi2. Die Grafik ist im Prinzip gleich stark wie beim RPi2, doch dank der nicht so perfekten Software Anpassung ist die "Banane" als MediaCenter wohl die schlechtere Wahl gegenüber dem RPi2. Deswegen wird der Schlafzimmer PC demnächst auch durch einen Raspberry Pi2 ersetzt. Darauf läuft Kodi mindestens so flüssig wie MP auf einem Atom 525, eher sogar besser. Für ein "nicht so wichtig" System langt das locker...
Ich wollte aber kein MedaCenter sondern ein NAS mit Extra- Aufgaben. Und hier schlägt nun die Stunde der Banane. Denn auch der neue RPi2 hat immer noch nur einen 100MBit LAN Anschluss und dieser muss sich immer noch den Bus mit den inzwischen 4 USB Anschlüssen teilen. Der Banana Pi hat nicht nur GBit LAN (das sich den Bus nicht teilen muss), sondern auch einen SATA!!! Anschluss, so das man nicht auf USB Festplatten angewiesen ist. Laut einigen Foren- Beiträgen unterstützt der Banana Pi sogar SATA Port Replikatoren, wenn man dafür auch selbst einen Kernel kompilieren muss. Also kann man theoretisch sogar 5 SATA Platten an einem Banana Pi betreiben. Mir reicht aber eine alte Laptop 2,5" HDD mit 320 GB Speicherplatz, die ich sowieso noch herum liegen hatte.
Als Software kommt wieder OpenMediaVault zum Einsatz. Alles, was ich als Extra- Funktionen haben möchte, gibt es hier als leicht zu verwendendes Plugin. Das fertige Image hat ca 3,6 GB und ist somit nicht eben schnell geladen. Doch es lohnt sich, darauf zu warten. Nachdem man das Image auf eine SD Karte (mindestens 4GB, besser 8GB und möglichst schnell) geschrieben hat (mit Win32 Disk Imager), steckt man die SD Karte in den Kartenslot der Banane und ein paar Sekunden später ist das NAS einsatzbereit. Um die IP der Banane heraus zu finden, kann ein Blick in die Konfig- Oberfläche des Routers nützlich sein. Meine FritzBox zeigt mir alle verbundenen Geräte mit IP und MAC Adresse an. Bei "Bananas" (so heißt das System beim ersten Start) und auch bei meinem anderen OMV System kann man sogar einfach auf den Namen klicken und die Web- Oberfläche öffnet sich in einem neuen Fenster.
Hier legt man zunächst mal einen Benutzer an, der am besten genau so heißt wie der Windows Benutzer, den man normalerweise verwendet. Auch das Passwort sollte möglichst das selbe sein. Erleichtert einem das Leben später ungemein. Bei Linux sind auch die Usergruppen wichtig. der neue Benutzer sollte zumindest zu den Gruppen Users, Sambashare und Sudo (Der Super- User von Linux, am ehesten mit dem Administrator von Windows vergleichbar) gehören.
Jetzt kann man einen Ordner freigeben. Bevorzugt der Ordner, in dem die Musik vorhanden ist. Hier sollte man, sofern keine echten Sicherheitsbedenken dagegen sprechen (und man genau weiß, was man tut), "Jeder" für lesen und schreiben freigeben. Dann richtet man Samba (SMB/CIFS) ein, die Linux Variante der Windows Netzwerk- Freigaben. Deswegen sollte der Benutzer ja zur Gruppe Sambashare gehören. Das Übliche halt, Arbeitsgruppe, Computername usw. Interessant ist der Punkt mit dem "Vererben" der Berechtigungen. Will man es sich einfach machen, hakt man das an. Damit reicht es, den eigentlichen Ordner mit entsprechenden Rechten zu versehen (was ja wohl schon geschehen ist) und damit haben dann auch alle Unterordner die gleichen Rechte wie der Haupt- Ordner.
Dann noch ein paar Plugins (unter Erweiterungen) installieren. Allen voran das "miniDLNA " Plugin, welches einen DLNA/UPnP Streaming Server bereitstellt. Es gibt auch andere DLNA Server doch ist davon keiner so Ressourcen- sparend wie miniDLNA. Als Hinweis, die durchschnittliche CPU Last des Banana Pi liegt während des Sreamens bei unter 20% womit noch reichlich Reserve für andere Aufgaben übrig ist. Auf meinem anderen NAS streame ich per miniDLNA auch meine 1080p MKV ohne den Celeron 847 auch nur etwas zu fordern.
Lediglich während des Aufbaus der Datenbank geht die CPU Last auf durchschnittlich 75% hoch. Das kommt aber nur einmal am Anfang vor und ist deswegen nicht wichtig.
Ich habe hier auch den JDownloader2 installiert. Damit wird die Banane, die ja sowieso nicht ausgeschaltet wird, auch gleichzeitig Download- Station. Steuern geht per Web- Oberfläche und JDownloader2 entpackt die geladenen Archive auch gleich (auf Wunsch). Ist man am Musik hören und JDownloader fängt an, ein Archiv zu entpacken, so ist das nicht feststellbar. Es entstehen also keinerlei Aussetzer oder Hackser durch die Doppelbelastung.
Als vierte Funktion werde ich noch den Drucker- Server Cups einbinden. Das habe ich bisher noch nicht gemacht, da ich hier unbedingt auch CloudPrint integrieren will. Dann muss ich nicht immer extra Chrome auf dem HTPC laufen lassen, wenn ich vom Tablet aus drucken will. Für CloudPrint muss man allerdings ein paar Befehle direkt im Linux eingeben. Das geht per SSH (muss in der Web- Oberfläche aktiviert werden) und dem bekannten Klienten "Putty". Dafür hat mir bisher schlicht die Zeit gefehlt.
So habe ich das System zwei Tage laufen gehabt, einfach lose zusammengesteckt. Die Testphase ist nun vorüber, das System hat sich zu 100% bewährt und meine Erwartungen sogar deutlich übertroffen. Die kleine Banane ist exakt die richtige Hardware und OMV die richtige Software für diesen Zweck. Besser hätte es nicht laufen können, wirklich Perfekt.
Nun wollte ich heute ein Gehäuse für das NAS bauen. Ein fertiges Gehäuse für einen Banana Pi mit 2,5" HDD gibt es nicht. Also ist Selbstbau angesagt. Da diese Mini- Systeme an allen vier Seiten Steckplätze haben, ist ein Gehäuse mit Extra Platz für eine HDD nicht ganz trivial. Da ich aber nur Strom, Netzwerk und ggfs USB (liegt direkt neben dem Netzwerk- Anschluss) benötige, reicht es im Prinzip, wenn ich nur mit einer Schmalseite der Platine direkt an die Gehäusewand ansetze. Das dünne Stromkabel kann ich schon irgendwie in das Gehäuse rein fummeln...
Nach einigem Probieren hat sich die Abmessung einer CD- Schachtel (Jevel-Case) als perfekt heraus gestellt. Da Musik auf dem Gerät gespeichert ist, mach eine CD durchaus Sinn...
Allerdings, da Platine und HDD übereinander zu liegen kommen, ist für die Dicke doch etwas mehr als selbst bei einer Doppel CD.
Als ich so weit war, entschied ich mich, eben in den Baumarkt zu fahren, um passen breite Leisten zu besorgen. Entsprechend zugeschnittene Sperrholz- Brettchen hätten zwar auch funktioniert, aber wären nie so präzise wie eine maschinell gesägte und gehobelte Leiste. In den Baumarkt gefahren bin ich, um Leisten zu kaufen. Wiedergekommen bin ich damit:
Das Vogelfutterhäuschen hat eigentlich gar nichts mit Musik zu tun (Ok, Singvögel.... ) Es eignet sich jedoch erstaunlich gut als Gehäuse...
Damit habe ich mir viel Bastelei und jede Menge Finish gespart. Und Originell ist es obendrein. Wer hat schon einen Computer in einem Vogelfutterhäuschen?
Sowohl die HDD als auch die Platine werden einfach mit selbstklebenden Klett- Punkten vom Aldi an den Innenwänden des Häuschens befestigt.
Die Kabel habe ich durch die hintere Futter- Öffnung nach draußen geführt. Wären die Kabel nicht, könnte man vom Computer gar nichts erahnen...
Nun steht das Häuschen an seinem Platz und die Banane verrichtet unsichtbar und lautlos ihren Dienst.
Wer etwas ähnliches vor hat, sollte sich den Banana Pi unbedingt näher anschauen. Am SATA Port lassen sich 2,5" SSD und HDD (laut Datenblatt bis 2 TB) betreiben, einschließlich Stromversorgung direkt vom Board. Wenn man eine 3.5" HDD verwenden will, muss man für eine Extra Stromversorgung sorgen. Zum einen liegt der Verbrauch einer 3,5" Platte doch deutlich über dem einer 2,5", für die das Gerät ausgelegt ist und zum anderen benötigen 3,5" Platten nahezu immer neben 5 Volt auch 12 Volt Spannung. Das Micro- USB Netzteil liefert aber nur 5 Volt, von daher wird eine 3,5" Platte bestimmt nicht laufen, so lange man keine externe Stromversorgung dran hängt.
Apropos Netzteil. Das sollte mindestens 1 Ampere liefern können. Aber um auf Nummer Sicher zu gehen und beim Anlaufen der HDD nicht in Probleme zu geraten, nimmt man besser ein NT mit 2 Ampere. Damit ist man auf der ganz sicheren Seite und deutlich teurer sind diese NT auch nicht. Meines hat bei Reichelt 6€ gekostet.
Bevor nun wieder jemand die Feuerwehr ruft , der Cortex A20 SoaC wird unter Last nicht mal Handwarm...
Heute möchte ich euch einen weiteren Schritt hin zu meiner neuen Infrastruktur mit möglichst wenig Stromverbrauch bei möglichst genug Leistung und super Preis- Leistungsverhältnis vorstellen. Der erste Schritt war der einzig verbleibende "Monster PC" auf Haswell i5 Basis, den ich, wie hier nachzulesen, ja in einer Schublade versteckt habe. Daran kann man schon erkennen, das ich ein Faible für untypische PC Gehäuse habe. Das Projekt hier setzt da noch eins drauf. Doch dazu gleich mehr. Mittelfristig wird das Schubladen- System der einzige Windows PC werden. Aktuell ist der MP Klient im Schlafzimmer (eine "alte Ronte", ein AMD Duron 140) ebenfalls noch mit Windows unterwegs. Dieses System wird aber bald durch etwas extrem Sparsames ersetzt werden. Bis vor ein paar Tagen beherbergte der Schlafzimmer PC "nebenbei" auch die Festplatten, auf denen meine Spielfilme untergebracht sind.
Diese habe ich inzwischen in ein besseres Gehäuse, das nach dem Auflösen meines Arbeits- PC übrig war, eingebaut. Damit die Platten ansprechbar sind, wenn sie gebraucht werden, habe ich mein altes aber trotzdem sparsames Celeron 847 Board dazu gebaut. Hier habe ich angefangen mit Linux zu experimentieren und bin sehr schnell bei OpenMediaVault (kurz OMV) hängen geblieben. Das, was FreeNAS versucht, aber nie zustande gebracht hat, ist in OMV prima gelungen. Komplett "Headless" (ohne Monitor oder Tastatur) zu verwalten durch eine Web- Oberfläche die von jedem beliebigen PC der einen Browser ausführen kann genutzt werden kann. Und so leicht zu verstehen, das man auch als Nicht- Linux User damit spielend klar kommt. Ganz wichtig, im Gegensatz zu FreeNAS wird Standby, Wake on LAN und sogar Wake aus S5 voll unterstützt. Man kann also ganz ohne zu Basteln das NAS schlafen legen und es trotzdem jederzeit per WOL aufwecken. In gut 10 Sekunden hat mein System aus dem S5 gebootet, damit kann ich locker leben.
Da ich Anfang des Jahres auch einen Ersatz für meinen über 20 Jahre alten AVR bekommen habe und dieser einen Netzwerk- Anschluss hat, musste unbedingt ein DLNA Server für meine umfangreiche Musik-Sammlung her. Klar könnte das jedes der anderen Systeme "nebenher" mit erledigen, doch das widerspricht dem mir selbst auferlegten Stromspar- Diktat. Naheliegend ist nun, dafür die FritzBox zu verwenden, Schließlich hat sie einen DLNA Server integriert und auch einen USB Anschluss für eine externe Festplatte. Habe ich natürlich auch als erstes versucht. Doch dank der "Genialität" der AVM Entwickler sind die Daten dann nicht mehr auf "herkömmlichem" Weg verwendbar. Und nur auf UPnP wollte ich mich dann doch nicht verlassen müssen.
Also muss dafür etwas Eigenständiges her... Eine ideale Beschäftigung für einen Raspberry Pi, dachte ich mir. Nach einiger Recherche im Netz ist es dann aber doch kein Raspberry Pi geworden, sondern etwas für diesen Zweck (Mini- NAS und Musik Streaming Server) viel besser geeignetes... Neben dem "Urvater" aller Mini- Computer dem Raspberry Pi gibt es viele Derivate und Nachahmer. Meist sind diese aber doch deutlich teurer als das Original. In aller Regel haben sie zwar mehr Leistung, liegen aber in Preisregionen, in denen man schon eine billiges Celeron Board mit CPU bekommen kann. Eine rühmliche Ausnahme stellt der Banana Pi dar. Preislich liegt er gleichauf mit dem Raspberry Pi2 (38€) hat aber "nur" einen, allerdings höher getakteten, Dual Core Prozessor statt dem Quad- Core des RPi2. Die Grafik ist im Prinzip gleich stark wie beim RPi2, doch dank der nicht so perfekten Software Anpassung ist die "Banane" als MediaCenter wohl die schlechtere Wahl gegenüber dem RPi2. Deswegen wird der Schlafzimmer PC demnächst auch durch einen Raspberry Pi2 ersetzt. Darauf läuft Kodi mindestens so flüssig wie MP auf einem Atom 525, eher sogar besser. Für ein "nicht so wichtig" System langt das locker...
Ich wollte aber kein MedaCenter sondern ein NAS mit Extra- Aufgaben. Und hier schlägt nun die Stunde der Banane. Denn auch der neue RPi2 hat immer noch nur einen 100MBit LAN Anschluss und dieser muss sich immer noch den Bus mit den inzwischen 4 USB Anschlüssen teilen. Der Banana Pi hat nicht nur GBit LAN (das sich den Bus nicht teilen muss), sondern auch einen SATA!!! Anschluss, so das man nicht auf USB Festplatten angewiesen ist. Laut einigen Foren- Beiträgen unterstützt der Banana Pi sogar SATA Port Replikatoren, wenn man dafür auch selbst einen Kernel kompilieren muss. Also kann man theoretisch sogar 5 SATA Platten an einem Banana Pi betreiben. Mir reicht aber eine alte Laptop 2,5" HDD mit 320 GB Speicherplatz, die ich sowieso noch herum liegen hatte.
Als Software kommt wieder OpenMediaVault zum Einsatz. Alles, was ich als Extra- Funktionen haben möchte, gibt es hier als leicht zu verwendendes Plugin. Das fertige Image hat ca 3,6 GB und ist somit nicht eben schnell geladen. Doch es lohnt sich, darauf zu warten. Nachdem man das Image auf eine SD Karte (mindestens 4GB, besser 8GB und möglichst schnell) geschrieben hat (mit Win32 Disk Imager), steckt man die SD Karte in den Kartenslot der Banane und ein paar Sekunden später ist das NAS einsatzbereit. Um die IP der Banane heraus zu finden, kann ein Blick in die Konfig- Oberfläche des Routers nützlich sein. Meine FritzBox zeigt mir alle verbundenen Geräte mit IP und MAC Adresse an. Bei "Bananas" (so heißt das System beim ersten Start) und auch bei meinem anderen OMV System kann man sogar einfach auf den Namen klicken und die Web- Oberfläche öffnet sich in einem neuen Fenster.
Hier legt man zunächst mal einen Benutzer an, der am besten genau so heißt wie der Windows Benutzer, den man normalerweise verwendet. Auch das Passwort sollte möglichst das selbe sein. Erleichtert einem das Leben später ungemein. Bei Linux sind auch die Usergruppen wichtig. der neue Benutzer sollte zumindest zu den Gruppen Users, Sambashare und Sudo (Der Super- User von Linux, am ehesten mit dem Administrator von Windows vergleichbar) gehören.
Jetzt kann man einen Ordner freigeben. Bevorzugt der Ordner, in dem die Musik vorhanden ist. Hier sollte man, sofern keine echten Sicherheitsbedenken dagegen sprechen (und man genau weiß, was man tut), "Jeder" für lesen und schreiben freigeben. Dann richtet man Samba (SMB/CIFS) ein, die Linux Variante der Windows Netzwerk- Freigaben. Deswegen sollte der Benutzer ja zur Gruppe Sambashare gehören. Das Übliche halt, Arbeitsgruppe, Computername usw. Interessant ist der Punkt mit dem "Vererben" der Berechtigungen. Will man es sich einfach machen, hakt man das an. Damit reicht es, den eigentlichen Ordner mit entsprechenden Rechten zu versehen (was ja wohl schon geschehen ist) und damit haben dann auch alle Unterordner die gleichen Rechte wie der Haupt- Ordner.
Dann noch ein paar Plugins (unter Erweiterungen) installieren. Allen voran das "miniDLNA " Plugin, welches einen DLNA/UPnP Streaming Server bereitstellt. Es gibt auch andere DLNA Server doch ist davon keiner so Ressourcen- sparend wie miniDLNA. Als Hinweis, die durchschnittliche CPU Last des Banana Pi liegt während des Sreamens bei unter 20% womit noch reichlich Reserve für andere Aufgaben übrig ist. Auf meinem anderen NAS streame ich per miniDLNA auch meine 1080p MKV ohne den Celeron 847 auch nur etwas zu fordern.
Lediglich während des Aufbaus der Datenbank geht die CPU Last auf durchschnittlich 75% hoch. Das kommt aber nur einmal am Anfang vor und ist deswegen nicht wichtig.
Ich habe hier auch den JDownloader2 installiert. Damit wird die Banane, die ja sowieso nicht ausgeschaltet wird, auch gleichzeitig Download- Station. Steuern geht per Web- Oberfläche und JDownloader2 entpackt die geladenen Archive auch gleich (auf Wunsch). Ist man am Musik hören und JDownloader fängt an, ein Archiv zu entpacken, so ist das nicht feststellbar. Es entstehen also keinerlei Aussetzer oder Hackser durch die Doppelbelastung.
Als vierte Funktion werde ich noch den Drucker- Server Cups einbinden. Das habe ich bisher noch nicht gemacht, da ich hier unbedingt auch CloudPrint integrieren will. Dann muss ich nicht immer extra Chrome auf dem HTPC laufen lassen, wenn ich vom Tablet aus drucken will. Für CloudPrint muss man allerdings ein paar Befehle direkt im Linux eingeben. Das geht per SSH (muss in der Web- Oberfläche aktiviert werden) und dem bekannten Klienten "Putty". Dafür hat mir bisher schlicht die Zeit gefehlt.
So habe ich das System zwei Tage laufen gehabt, einfach lose zusammengesteckt. Die Testphase ist nun vorüber, das System hat sich zu 100% bewährt und meine Erwartungen sogar deutlich übertroffen. Die kleine Banane ist exakt die richtige Hardware und OMV die richtige Software für diesen Zweck. Besser hätte es nicht laufen können, wirklich Perfekt.
Nun wollte ich heute ein Gehäuse für das NAS bauen. Ein fertiges Gehäuse für einen Banana Pi mit 2,5" HDD gibt es nicht. Also ist Selbstbau angesagt. Da diese Mini- Systeme an allen vier Seiten Steckplätze haben, ist ein Gehäuse mit Extra Platz für eine HDD nicht ganz trivial. Da ich aber nur Strom, Netzwerk und ggfs USB (liegt direkt neben dem Netzwerk- Anschluss) benötige, reicht es im Prinzip, wenn ich nur mit einer Schmalseite der Platine direkt an die Gehäusewand ansetze. Das dünne Stromkabel kann ich schon irgendwie in das Gehäuse rein fummeln...
Nach einigem Probieren hat sich die Abmessung einer CD- Schachtel (Jevel-Case) als perfekt heraus gestellt. Da Musik auf dem Gerät gespeichert ist, mach eine CD durchaus Sinn...
Allerdings, da Platine und HDD übereinander zu liegen kommen, ist für die Dicke doch etwas mehr als selbst bei einer Doppel CD.
Als ich so weit war, entschied ich mich, eben in den Baumarkt zu fahren, um passen breite Leisten zu besorgen. Entsprechend zugeschnittene Sperrholz- Brettchen hätten zwar auch funktioniert, aber wären nie so präzise wie eine maschinell gesägte und gehobelte Leiste. In den Baumarkt gefahren bin ich, um Leisten zu kaufen. Wiedergekommen bin ich damit:
Das Vogelfutterhäuschen hat eigentlich gar nichts mit Musik zu tun (Ok, Singvögel.... ) Es eignet sich jedoch erstaunlich gut als Gehäuse...
Damit habe ich mir viel Bastelei und jede Menge Finish gespart. Und Originell ist es obendrein. Wer hat schon einen Computer in einem Vogelfutterhäuschen?
Sowohl die HDD als auch die Platine werden einfach mit selbstklebenden Klett- Punkten vom Aldi an den Innenwänden des Häuschens befestigt.
Die Kabel habe ich durch die hintere Futter- Öffnung nach draußen geführt. Wären die Kabel nicht, könnte man vom Computer gar nichts erahnen...
Nun steht das Häuschen an seinem Platz und die Banane verrichtet unsichtbar und lautlos ihren Dienst.
Wer etwas ähnliches vor hat, sollte sich den Banana Pi unbedingt näher anschauen. Am SATA Port lassen sich 2,5" SSD und HDD (laut Datenblatt bis 2 TB) betreiben, einschließlich Stromversorgung direkt vom Board. Wenn man eine 3.5" HDD verwenden will, muss man für eine Extra Stromversorgung sorgen. Zum einen liegt der Verbrauch einer 3,5" Platte doch deutlich über dem einer 2,5", für die das Gerät ausgelegt ist und zum anderen benötigen 3,5" Platten nahezu immer neben 5 Volt auch 12 Volt Spannung. Das Micro- USB Netzteil liefert aber nur 5 Volt, von daher wird eine 3,5" Platte bestimmt nicht laufen, so lange man keine externe Stromversorgung dran hängt.
Apropos Netzteil. Das sollte mindestens 1 Ampere liefern können. Aber um auf Nummer Sicher zu gehen und beim Anlaufen der HDD nicht in Probleme zu geraten, nimmt man besser ein NT mit 2 Ampere. Damit ist man auf der ganz sicheren Seite und deutlich teurer sind diese NT auch nicht. Meines hat bei Reichelt 6€ gekostet.
Bevor nun wieder jemand die Feuerwehr ruft , der Cortex A20 SoaC wird unter Last nicht mal Handwarm...