Unsichtbare Kraft - Mein neuer Alleskönner (2 Viewers)

Lehmden

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    Lehmden
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    Hi.
    Ich möchte euch in den nächsten Wochen am Bau und der Installation des Herzstücks meiner neuen Computer Infrastruktur teilhaben lassen. Aus (Energie-) Kostengründen will ich weg von meiner bisherigen Lösung, überall und für jeden Zweck einen (meist ziemlich alten und demzufolge stromfressenden) Computer herum stehen zu haben. An den allermeisten "Arbeits-" Plätzen würde selbst ein Raspberry Pi von der nackten Leistung her reichen. TV gucken per OpenElec bzw RaspMC, surfen schreiben,... Geht alles damit. Und man kann mit einem solchen "Thin Client" sogar problemlos einen "großen" Windows PC per RDP bedienen...

    Ganz ohne "Power" kommt man aber doch nicht aus. Also muss (genau) ein System mit ordentlich Leistung her, das dann alle anderen Systeme mit versorgt. Das könnte der Rechner am eigentlichen Arbeitsplatz sein, oder ein Server, auf dem alles zusammen kommt. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, einen Server. Aus verschiedenen Gründen muss dieser Server im Wohnzimmer stehen. Unter anderem weil ich nur dort Antennenkabel habe. Also werden ganz besondere Ansprüche an die Lautstärke und an das Aussehen gestellt. Dazu kommt, das der Server "nebenbei" meine Serien, Musik und Bilder lagern soll. Und er muss, um einen zusätzlichen Rechner zu sparen, auch gleich als MediaPortal Klient dienen. Also ist viel CPU- Leistung, wenig Stromverbrauch, geringe Lautstärke, gute HTPC- Grafikleistung und eine Optik notwendig, die sich harmonisch ins bestehende Wohnzimmer eingliedert. Ein konventionelles HTPC Gehäuse scheidet von vornherein aus, da ich dort niemals genug Festplatten einbauen könnte. Unter den "normalen" Big- Tower Gehäusen gibt es zwar durchaus welche, die genug Platz bieten, aber so ein Trum stört mich grundsätzlich im Wohnzimmer. Der Fernseher kann gar nicht groß genug sein, aber alles andere sollte möglichst gar nicht zu sehen sein. Und falls doch, dann bitte so unscheinbar wie möglich.

    Also bleibt nur noch der unsichtbare Einbau in ein Möbelstück. Erst hatte ich geplant, eine Art Schrank selbst auf Maß zu bauen. Doch vorgestern bin ich im Internet zufällig über eine Sonderaktion eines bekannten schwedischen Möbelhauses (ihr wisst schon welches) gestolpert. Dort werden aktuell viele verschiedene Kommoden sehr günstig angeboten. Also gestern nach Feierabend eben schnell mal 100 Km gefahren und für 39€ eine Kommode 80x78x40 (B,H,T) cm mit 3 großen Schubladen gekauft. Schon eine dieser Schubladen bietet genug Platz für meine Zwecke. Mein Eigenbau- Schrank hätte mit Sicherheit mehr gekostet, viel mehr Mühe gemacht und ob er dann vergleichbar gut aussehen würde, ist auch noch nicht sicher...

    Somit "steht" das Gehäuse. Steht in "" da ich die Kommode noch gar nicht komplett zusammen gebaut habe. Erst mal eine Schublade, um zu sehen, wie die Platzverhältnisse wirklich in Natura aussehen.
    Server-Bau_01.jpg
    Server-Bau_03.jpg

    Das einzige, was von den abgebildeten Teilen später wirklich eingebaut wird, ist der 120mm Lüfter. Der Rest dient aktuell nur als "Dummy" um die Größenverhältnisse zu überprüfen. Das ATX Netzteil passt sowohl Liegend als auch Stehend. Ich weiß noch nicht genau, wie ich es einbaue. Stehend wäre für die Luftzirkulation besser, Liegend würde mehr "Material" von der Rückwand stehen lassen, was der Stabilität der Schublade bestimmt gut tut.

    Das bestellte Mainboard sollte eigentlich noch vor Pfingsten kommen, so das ich die Feiertage nutzen kann, um die Schublade soweit vorzubereiten. Aus finanziellen Gründen kommt die CPU erst Anfang Juli, eher wird das System also nicht einsatzfähig sein. Deswegen kann ich mir im Moment noch Zeit lassen und alles in Ruhe probieren und zusammenbauen...

    Noch etwas zur Hardware des Systems. Stromsparend und viel Leistung heißt ja immer noch Intel. Welche CPU genau, ist noch gar nicht sicher. Das hängt von den Tagespreisen Anfang Juli ab. Es wird auf alle Fälle ein "mittlerer" i5 aus der Haswell Refresh Serie mit der (wirklich guten) HD 4600 Grafikeinheit. Nur welcher genau ist noch nicht ganz sicher. Im Moment sieht es nach dem i5 4590 aus.

    Das Mainboard ist bereits bezahlt, bestellt und unterwegs zu mir. Hierbei handelt es sich um das "AsRock H97M Pro4" das im Moment bei Mindfactory im Angebot ist und deswegen nur knapp 70€ kostet. Dieses µATX Board basiert auf dem ganz neuen (Mai 2014) H97 Chipsatz, der den H87 Chipsatz als "obere Mittelklasse" Chipsatz für die 2014er Haswell ablöst. Die "neuen" Haswell würden zwar auch auf einem H87 Board laufen, aber wenn schon neu, dann richtig neu. Obendrein hat das H97M Pro4 alles, was ich an Anschlüssen und Steckplätzen brauche und noch einiges mehr. Unter anderem benötige ich einen Toslink Ausgang zu meinem alten AVR, der vermutlich zum Jahresende ebenfalls erneuert wird. Bis dahin bin ich aber unbedingt auf S/PDIF angewiesen. Außerdem gibt es kein bezahlbares Board mit für mich ausreichend SATA Anschlüssen. Da es mir nicht auf Geschwindigkeit sondern nur auf Speicherplatz bei den zusätzlichen Laufwerken ankommt, wollte ich unbedingt meinen zwar nicht schnellen dafür aber zuverlässigen und unproblematischen NoName- PCI 4x SATA Controller weiter verwenden. Das H97M hat zwei PCIe und 2 PCI Steckplätze, also ideal für meine Anforderungen. In der Grundausrüstung ist dann noch je Typ ein Steckplatz frei. Der PCIe Steckplatz wird durch die (vorhandene) DVBSky S952 Dual Tuner Karte belegt.

    Zusätzlich werden 8 GB RAM (2x4 GB Riegel, so kann man später einfach RAM nach stecken, falls nötig), ein (vorhandene) 60GB SSD als Systemplatte sowie 9 HDD zwischen 1,5 und 3 TB Speicherkapazität (alle bereits vorhanden und randvoll mit Medien) eingebaut. Als Netzteil kommt ein (Haswell- taugliches) BeQuiet mit 300 Watt zum Einsatz. Da modernere Rechner die HDD seriell (eine nach der anderen) anlaufen lassen, reicht das 300 Watt NT auch noch für deutlich mehr Platten. Außer vielleicht beim Einschalten müsste sogar ein größeres PicoPSU ausreichend sein... Das BeQuiet ist aber vorhanden und wird deswegen genutzt.

    Der nächste Schritt ist jetzt, den Boden der Schublade mit einer 10mm Tischlerplatte zu verstärken. Normalerweise ist die Schublade ja stabil genug, aber ich will die Komponenten einfach anschrauben können. Dazu ist die Hartfaserplatte nicht dick genug. Ich müsste mit Schrauben, Muttern und Scheiben hantieren. Mit der Verstärkung langen Spax Schrauben. Theoretisch würde es wohl sogar funktionieren, wenn man die Teile einfach lose in die Schublade legt. Aber ein ganz klein bisschen solide soll es dann doch werden.;)

    Soweit dieser "Vorbericht". Wenn das Board in der Schublade installiert ist, melde ich mich wieder...
     

    Kolbenschieber

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    Cooles Projekt :cool:
    Bekommt die Schublade noch eine EMV-Abschirmung?
    Nicht wegen der Vorschriften, aber wer schonmal einen PC ohne (Metall-)Gehäuse betrieben hat, weiss, dass das lustige Auswirkungen auf Mobilfunk-, DECT- und Rundfunksignale haben kann.
     

    BigGranu

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    Casmoding mal anders.;)
    Klingt spannend.
    Wenn der PC auch als Client dient, was hast du dann als Fernbedienung geplant?
     

    Lehmden

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    Hi.
    Bekommt die Schublade noch eine EMV-Abschirmung?
    Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Aber da ein Spalt von der Größe der Wellenlänge ausreicht, um die Schirmung unwirksam zu machen, dürfte ich noch nie wirklich einen abgeschirmten Rechner benutzt haben. Vielleicht verkleide ich die Schublade mit Alu Folie, aber ich fürchte, das bringt gar nichts...

    Wenn der PC auch als Client dient, was hast du dann als Fernbedienung geplant?
    Mein guter alter MCE USB Empfänger hat ein sehr langes Anschlusskabel. Das langt problemlos von der Kommode bis zum TV... Schließlich muss ja das HDMI Kabel auch zum TV und das Toslink zum AVR. Netzwerk gibt es auch noch, 2 mal SAT usw... Kabulage hängt also genug hinten dran... Die Kabel werden alle fest montiert mit Zugentlastung, damit beim Schieben der Schublde nix passieren kann... Wenn ich das Teil mal komplett abbauen muss, müssen alle Kabel an den jeweiligen Geräten ab. Umständlich, klar. Das ist mir ein sicherer Betrieb aber wert.
     

    Luca Brasi

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    Hey sieht spannend aus!
    Auf den ersten Blick würde mich gleich mal interessieren, wie du es mit der Kühlung vor hast. Besonders bei 9 Platten wird der Weg des Luftstroms entscheidend sein. Hast du dazu schon nen Plan und wie wirst du die Dinger montieren? Ich bin ja alter Silencer und bei kommen keine Platten ohne Entkopplung rein. Vor allem habe ich bei meiner Schrank-Konstruktion hier die Erfahrung gemacht, dass bei Einbau in Möbeln Schwingungen nochmals anders/härter rüberkommen können. Das war auch bei der Entkopplung der Gehäuselüfter wichtig.
     

    Cuitlahac

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    Klingt nach einem interessanten Projekt. Bin gespannt wie es wächst und wie es fertig aussieht.
    Willst Du die 9 (!) HDDs denn auch alle in diese 1 Schublade einbauen? Alternativ könnte man ja die vielen HDDs in eine zweite Schublade bauen, die Du dann entsprechend großzügig geräuschdämmend bearbeiten/auskleiden kannst. Ich denke mir halt wenn 9 HHDs (an)laufen, fängt so eine Schublade doch an zu brummen. Die Kabelverbindungen zu den HDDs könntest Du evtl. durch Schlitze im Boden der oberen Schublade führen, so dass man die Schubladen auch getrennt öffnen kann. Dann wäre allerdings ein weiterer Lüfter für diese 2. Schublade vermutlich auch sinnvoll. Oh ja, meine Phantasie geht gerade mit mir durch...:)
    Auf jeden Fall ein tolles Projekt, das ich weiter beobachten werde. Viel Spaß und viel Erfolg beim Bau!
     

    Lehmden

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    Hi.
    Die Platten kommen definitiv alle in die Schublade mit rein. Da würden auch 20 Platten problemlos rein gehen. Da die Platten ja die meiste Zeit schlafen (außer der SSD läuft im Normalfall noch genau eine weitere Platte), kommt das "Rappeln" höchstens beim Start mal vor. Auch die Wärmeentwicklung ist deswegen nicht so extrem. Entkoppelt werden sie aber bestimmt. Weiß nur noch nicht, ob per Schaumgummi, Tesamoll oder mt der "Einmachgummi- Methode". Das Platzangebot in der Schublade ist enorm. Geschätzt mindestens so viel wie in 2 Big Tower. Da geht viel und thermische Probleme sind auch nicht wirklich zu erwarten...
     

    Helios61

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    IMO sehr günstiges und gutes Dämmmaterial sind Iso-Matten, beim Discounter oder im Angebot schon ab 3,99 EUR!
     

    bribbon

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    IMO sehr günstiges und gutes Dämmmaterial sind Iso-Matten, beim Discounter oder im Angebot schon ab 3,99 EUR!
    Das ganze sollte auch feuerfest sein :)
    Wäre ja schad um die Billig-Kommode..
     

    radical

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